Marokko die Zweite im März / April 2014

Die Vorbereitungen

T4 Syncro

Eine gute Woche vor unserer Abfahrt stellte sich durch gewisse Umstände heraus, dass Dave die nächsten 4 Wochen nichts zu tun hatte und mitkommt. Ein passendes Fahrzeug hatte er ja. Sein Syncro musste nur noch schnell Urlaubs und Pistentauglich gemacht werden.

 

Also auf geht's innerhalb von einer Woche wurde die "leere" Caravelle in der nur eine Sitzbank mit Bettfunktion vorhanden war, mit einem Küchenblock + Wasserinstallation, Tisch, Drehbarem Beifahrersitz, Tempomat und anderen Kleinigkeiten ausgestattet.

Für die Pistentauglichkeit gab's noch einen Unterfahrschutz, ordentliche Schuhe (215/75 R15 mit AT Profil) und die ein oder andere Be- oder Entlüftung verschlossen bzw. in den Innenraum verlegt.

Den Zahnriemen haben wir auch noch gewechselt.... (erwähnte ich schon mal dass ich T4's mit Klima nicht mag?)


Kurz gesagt wir hatten viel Arbeit und wenig Schlaf.

Unser Syncro

An unserem Syncro hielten sich die Arbeiten in erträglichen Grenzen:

hatte ich schon einige Wochen vorher erledigt.

 

Ich musste nur noch:

  • die 2h Begrenzung der Standheizung deaktivieren
  • Antriebswellen hinten tauschen
  • Unterdruckdose vom Zuschaltallrad mit einem Schutzblech versehen
  • gebrochene Wagenheber Aufnahme schweißen ( lassen )
  • und die eine oder andere Kleinigkeit erledigen...

Und los geht's

Anfahrt (Quelle: Google Earth)
Anfahrt (Quelle: Google Earth)

Wir starteten unseren Trip am Freitagabend gegen 20:00 Uhr... juhuu endlich... es geht los.

Wir fuhren durch die Schweiz und bei Genf nach Frankreich. Zwischen Genf und Lyon gönnten wir uns ein paar Stunden Schlaf. Aufstehen und zack zack weiter... der Luggi wartet schon auf uns. Quer durch die Cevennen und ab nach Spanien. Kurz vor Barcelona gab es wieder eine Mütze voll Schlaf. Noch 400km dann haben wir die erste Etappe geschafft. Wir kamen am späten Nachmittag bei Lukas, den wir 2 Jahre zuvor in der Türkei kennen gelernt hatten, in Valencia an.

Naja kurz ausruhen, frisch machen und ab geht die Party. In Valencia waren gerade die Fallas. Das durften wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. In Spanien sind die Fallas ähnlich bekannt wie bei uns das Oktoberfest. Ab aufs Fahrrad und in die Stadt. Zuerst mal essen und Figuren anschauen. Um 01:00 Uhr gab es dann noch ein riesen Feuerwerk... wie wohl jeden Abend während den Fallas. Dann ging es ab zum Feiern :-)

Den nächsten Tag gingen wir etwas ruhiger an, trafen uns mittags mit ein paar Leuten mit denen wir am Vorabend unterwegs waren und schauten uns noch ein Feuerwerk bzw. Geböllere an.

Gegen späten Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Algeciras. Für den nächsten Tag hatten wir noch 450 km vor uns. Sehr schön dann konnten wir am selben Tag gleich noch übersetzen. Wir hatten wie letztes Jahr auch die Fähre nicht gebucht, da wir erstens nicht genau wussten wann wir übersetzen und es zweitens letztes Jahr in Tarifa überhaupt kein Problem war die Tickets direkt im Hafen zu kaufen.

Im Hafen von Algeciras angekommen fuhren wir zuerst etwas planlos im Kreis, da wir den ausgeschilderten Ticketschalter nicht finden konnten. Blöd wie wir waren ließen wir uns auf einen der "Schlepper", der uns zeigen wollte wo es Tickets gab, ein. Nachdem uns der "nette" Herr im Büro die Tickets knappe 100€ teurer als normal verkaufen wollte und wir ihn fragten wie er denn auf den Preis kommt, warf er uns recht aufgebracht aus seinem Laden. Nun gut versuchen wir es nochmal wo anders. Es gab noch ein Ticketoffice, das angeblich für die offiziellen Preise verkauft. Also mit dem nächsten "Helfer" ab da hin. Wir kamen uns wie in nem schlechten Film vor... durch aufgeschnittene Zäune, über Absperrungen aus dem Hafen raus in das richtige Ticket Office. Nach längerem hin und her bekamen wir dann durch einen kleinen Trick des Verkäufers wirklich super Preise. Wir hatten noch ein etwas mulmiges Gefühl ob das denn auch wirklich so klappt.

Wir fuhren mit der letzten Fähre, die angeblich um 23:00 Uhr ablegen soll.... Naja ich glaub es war 01:00 Uhr als die Leinen endlich losgemacht wurden.

Als wir in Tanger Med. durch die Einreiseformalitäten durch waren, hatte der Schalter an dem man die Versicherung kaufen konnte natürlich schon lange nicht mehr geöffnet. Schnell nen Schlafplatz suchen und morgen nochmal her die Versicherung für Dave abschließen. Als wir endlich am Schlafplatz waren wurde es schon langsam ein bisschen hell... ZZZzzzZZZzzz

Die kurze Nacht

Wir hatten einen super schönen und ruhigen Schlafplatz mit Meerblick erwischt. :-) Oh Ja das ist ein guter Einstieg.

Ab an den Hafen, Versicherung abschließen und weiter nach Chefchaouen. Moment mal komisch das mit der Versicherung klappte problemlos. Keine Schlepper, niemand wollte uns abzocken... fängt wohl wirklich gut an :-).

 

Auf dem Weg nach Chefchaouen hörte ich ein immer lauter werdendes Zischen. Ladedruck lag auch etwas weniger an als sollte... ja nee is klar. Ich hab die Druckschläuche aus der Ersatzteilkiste gepackt und nu is einer kaputt.

 

Da muss sich wohl nen kleiner Nager an meinem Druckschlauch vergriffen haben. Ich fand eine Biss Spur, die inzwischen zu einem gut 1cm langen Riss mutiert war. Also alles schön sauber machen, mit Dichtmasse ein Stück Metallrohr eingeklebt und von außen mit einer Schlauchschelle gesichert. Das wars schon? Ja das war's und neben einem abgerissenen Spritzlappen die einzige Reparatur am Syncro!

Die blaue Stadt

Wir verbrachten einen schönen, entspannten, fast ereignislosen Tag in Chefchaouen. Wenn wir uns entschlossen einen Tee zu trinken fanden wir sofort ein super Cafe, auch alles andere was wir brauchten bekamen wir nahezu in dem Moment als wir uns dafür entschieden hatten ;-)

Also wollten wir mit aufgefüllten Vorräten weiter in Richtung Fes. Schon ging es los mit irgendeinem Typen der von uns Geld fürs Parken haben wollte. Nach einer recht hitzigen Diskussion machten wir uns auf den Weg nach Fes.

Mal kurz sauber machen

Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu und wir suchten uns einen Schlafplatz... "Hey das da links schaut gut aus" sagte ich über Funk zu Dave. Also ab über ein paar Seitenstraßen auf die Piste. Oh da geht es durch eine Senke mit mini Furt... naja kein Thema das geht... Noch eine oh die sieht schon eher wie ein breiter Graben aus... naja sollte aber noch geh.... aaaaaahhhhhhhhhh wir hängen. Der Grund des Grabens war so weich, dass die Hinterachse eingesunken ist und wir mit der Anhängerkupplung aufgesessen sind. Ok Sandbleche beide Sperren und... nix... nochmal... wieder nix... JAAAAAAA wir sind durch. Richtung T4 schauend... ok wir drehen um. Och nee jetzt müssen wir da ja nochmal durch. Natürlich wieder stecken geblieben. Jetzt durfte Dave uns das erste Mal rausziehen. Bergescore: 1:0 für Dave.

Bäh und jetzt die schlammigen Sandbleche wieder an den Bus packen und weiter. Mittlerer Weile war es schon dunkel. Mist jetzt noch nen anständigen Platz zu finden wird schwer. Ich sah auf dem Navi einen See und eine passende Piste runter. Super: "Dave wir fahren schnell an den See die Sandbleche sauber machen"... Dave: "ok fahr vor". Hey das sieht super aus, hier können wir vielleicht sogar übernachten. In dem Moment werden wir unsanft aus ca. 30 km/h auf 0 gebremst und zeitgleich ist die Rechte Seite des Busses um fast einen halben Meter abgesackt.

Wir sind auf getrocknetem Lehmboden gefahren, die oberen 10 bis 15cm waren steinhart, darunter war er so weich, das man damit hätte töpfern können.

Oh mann das is echt nicht gut. Die komplette rechte Seite ist aufgesessen die Räder waren weit über die Naben eingesunken, man sah gerade noch die Oberkante der Felgen. Der Wassertank ist komplett auf dem Boden aufgesessen. 

Nach einer guten Stunde Bergezeremonie, in der mir die ganzen kaputten oder verbogenen Achs- und Lenkungsteile im Kopf umher wanderten, kamen wir auf den 3. Versuch mit Sandblechen und unter Zuhilfenahme unserer schon erprobten Bergemaschine ( der T4 ) gerade eben so heraus. Bergesore: 2:0 MIST das müssen wir wieder aufbessern... gibts nen Vorausfahrer Bonus?

Bäh jetzt waren nicht nur die Sandbleche voller Schlamm, sondern auch noch voll Lehm und nicht nur die Sandbleche, die Schaufeln, Dave, Ich, die Lampen, der Bus... eigentlich alles.

Schnell weg hier! Halt zuerst noch den Lehm aus den Achsmanschetten und Felgen fummeln, sonst geht da noch was kaputt. Kurz nachdem wir wieder auf der Teerstraße waren quäkt Dave aus dem Funk: "Hey wolltest du nicht die Sandbleche sauber machen?" Oh man daran hatten wir noch lange zu lachen.

Ab an ne Tankstelle mit Waschanlage... Das Zeug muss so schnell wie möglich abgewaschen werden. Wenn das erst mal eintrocknet können wir da mit Hammer und Meißel ran.

Wir hatten nochmals Glück im Unglück, außer einer leicht verbogenen Schaufel ist nichts kaputt gegangen.

Die Lederfabrik

 

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem kurzem und recht enttäuschendem Abstecher über Sidi Harazem nach Fes. Diesmal bekamen wir die Gerbereien zu Gesicht.

Ein abartiger Gestank, aber recht interessant das ganze Prozedere des Gerbens und Färbens.

Am späten Nachmittag fuhren wir weiter Richtung Ifrane und übernachteten in den Zedernwälder südlich von Ifrane. Wir wollten am nächsten Tag wieder zu den Affen. Irgendwie hatten wir diesmal nicht so viel Glück wie beim Letzen Mal. Es waren sehr viele Leute da. Es kam sogar noch eine oder mehre Schulklassen, worauf wir es den Affen gleich taten und das Weite suchten.

Langsam wurde es Zeit dass wir uns auf den Weg nach Marrakesch machen und Jana abholen.

 

 

T4 Taxi: "Wo du wolle"

Nachdem wir östlich von Marrakesch einen guten Schlafplatz ausgemacht hatten, gingen wir auf den Souk. Nach ein paar Tees, Lädelchen und dem einem oder anderen DH ärmer, machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Wir holten Jana, Daves Freundin, ab. Lustige Vorstellung in Afrika von nem deutschen T4 "Taxi" am Flughafen abgeholt zu werden :-). Ja jetzt sind wir vollzählig. Jetzt geht es durch den Hohen Atlas in die Wüste!

Aber zunächst mal musste Jana in das Märchen aus 1001 Nacht eintauchen, also zurück zum Jema el Fna und ab ins Getümmel.

Gezuckerte Gipfel

Wir mussten bis Beni-Mellal zurück und fuhren dann über Tagelft nach Imilchil. In Beni-Mellal füllten wir an einem großen Supermarkt nochmals die Vorratskisten mit europäischen Köstlichkeiten wie Käse, Chips, usw. auf und dann ab in luftige Höhen.

Wir fuhren durch eine wahnsinnig schöne Berglandschaft. Plötzlich quäkte der Funk: "Wart mal wir haben was verloren". Dave und Jana stiegen aus und suchten etwas. Kurz darauf kam Dave mit einer M10x60 Schraube an. Die war auch noch leicht grünlich angelassen... klar die stammt aus deinem T4. Nur die Frage wo die eigentlich hingehörte? Wir suchten ob etwas Offensichtliches fehlt und machten eine Probefahrt. Nachdem nichts auffällig war verschoben wir das Suchspiel auf morgen. Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu... Wir wollten aber unbedingt noch an den Lac de Tislit, nördlich von Imilchil. Dort hatten wir uns mit Micha, Karin und Theresa verabredet... Es wurde langsam dunkel, die Straße immer schlechter und ging schließlich in eine Schotterpiste über... Da es schon stock dunkel ist und die Piste immer schlechter wird kommen wir nur äußerst langsam voran. Schließlich geben wir es auf den See zu erreichen und suchen uns einen Schlafplatz. Es wurde einfach zu gefährlich. Schnell noch ne SMS an Micha... so ein Mist wieder mal kein Netz.

Am nächsten Tag kamen wir dann nach einer noch schöneren Landschaft als am Vortag am Lac de Tislit an. Natürlich war Micha nicht mehr da.

Weiter ging es Richtung Dades Schlucht. Ab Agoudal kannten Vici und Ich die Strecke schon. Hier machten wir Mittag und suchten wo die am Vortag verlorene Schraube denn hingehört.

Ab unter die Karre... und nach nicht mal einer Minute hatten wir durch Zufall festgestellt, dass es eine der beiden Schrauben vom linken Motor/Getriebehalter ist. Mist... die geht nicht mehr durch der Motor hat sich etwas verdreht, so dass die Löcher nicht mehr fluchteten.

Also Wagenheber untern Motor, Halter oben abschrauben Schraube rein und wieder... Mist ding... ok jetzt aber... wieder FEST.

Bei der Gelegenheit gleich noch nen kleinen Check gemacht und alles in bester Ordnung.

Nach dem Mittagessen ging es weiter auf der Piste an den höchsten Punkt 2900m üNN.

WOW! was für ein Ausblick, und überall noch Schneefelder... das ist noch beeindruckender als beim letzten Mal.

Da war doch mal Wasser

Nach einer Nacht an einem schönen Bach gingen wir in einem kleinen Seitental der Dadesschlucht wandern. Wir mussten immer mal wieder kleinere Steilstufen, die teilweise ganz glatt ausgewaschen waren, hinauf klettern bis wir nach der 2. Abzweigung am Ende des Seitentals ankamen. Das öffnete sich in eine flach ansteigende Fläche.

Wir hatten einen super schönen Ausblick.

Im Anschluss fuhren wir über die Querverbindung zwischen Dades und Todraschlucht nach Tinghir.

"Die Piste in die Wüste" oder "Die wüste Piste"

Als wir in Tinghir auf die N10 kamen konnte man das Wüstenklima schon deutlich spüren. Es war auf einmal richtig warm und trocken geworden. Wir fuhren, mit einem Zwischenstopp an den blauen Quellen von Meski, nach Boudenib, von wo aus wir die Piste an der algerischen Grenze Richtung Erg Chebbi gefahren sind. 150km Piste, das sollte in einem Tagen locker zu schaffen sein. Wir haben gute zwei Tage dafür gebraucht und es war in diesem Urlaub definitiv die krasseste Piste die wir gefahren sind. Naja immer langsam und von Anfang an.

Wir bogen in die Piste ein und ab Richtung Süden auf das Plateau zu. Ich hatte einen geilen Track ausgearbeitet, der teilweise unterhalb, teilweise auf dem Plateau verläuft. An der ersten Auffahrt auf das Plateau wurden wir gleich vom Militär empfangen. Nee is nich! Militärisches Sperrgebiet... schade ok unten weiter. Die Piste führte immer wieder durch sehr tiefe Wasserrinnen bzw. kleine Vadis, da wurde es des Öfteren mal recht eng. Hier und da hob der T4 mal ein Beinchen, aber alles noch ok und gut fahrbar.

Allerdings blieb das nicht so. Wir kamen an einen kleinen Absatz, den Dave nicht hoch kam. Ein Vorderrad hatte keinen Gripp und die Hinterachse übertrug zu wenig Antriebskraft. Oh Yeah Jetzt musste ich Dave Raus- bzw. Drüberziehen. Bergegurt angehängt und drüber war er. Bergescore: 2:1 Na also wird doch langsam wieder ;-)

Kurz danach kamen wir an eine Stelle die schon etwas anspruchsvoller war. Zunächst mit ziemlicher Schräglage auf eine enge 90° Kurve zu und aus der Kurve heraus eine steile Rampe mit losem Untergrund hoch. Oben angekommen ging es über eine relativ spitze Kuppe. Natürlich war noch der eine oder andere Felsen im Weg. Nach einer kleinen Inspektion des Geländes fuhr ich voraus. Schön langsam im Geländegang über die Schräge, um die Kurve, schnell hintere Sperre ziehen und rauf. Alles gut gegangen, ich bin ohne größere Probleme durchgekommen. Wir sind die Strecke nochmals abgelaufen und haben für den T4 die optimale Linie diskutiert. Das war etwas kritischer als beim T3, da der T4 vom Dave deutlich weniger Bodenfreiheit hat. Dann kam Dave dran. Der musste alles etwas schneller machen, da der T4 keine Geländeuntersetzung hat. Durch die Schräge, um die Kurve,  und die Rampe hoch... da ist es auch schon passiert, er ist ein Stück zur Seite gerutscht und hat sich an einem Felsen auf der Kuppe den Schweller eingedrückt. Glück im Unglück es ist nichts weiter passiert nur etwas Blech verbogen.

Ich hatte schon mal um die Ecke geschaut und ahnte nichts Gutes. Eine super steile Rampe die wir runter mussten. Unten hatte man ein paar Meter Auslauf bevor man um eine 90° Kurve musste. Ok das sollte gehen, auch wenn sie im oberen Drittel abartig ist. Und los geht's... es ist ein krasses Gefühl über so eine Kante hinaus zu fahren. Man sieht vor sich garnichts mehr, ich musste aus dem Seitenfenster schauen um überhaupt sehen zu können wo ich hinfahren musste. Zunächst wurde ich wesentlich schneller als ich wollte, aber mehr Bremsen ging nicht, das lose Steinzeug fing schon an mit mir abzurutschen. Langsam wurde es flacher, ja ich hatte es geschafft. Ich bin unten.

Aussteigen hoch zu Dave und Beifahrer spielen, der ist noch nie sowas steiles runter. Ah was denn da los, ich komm ja fast nicht den Berg hoch. Das obere Drittel war so steil, dass ich alle viere brauchte.

Ab in den T4 und schön langsam runter. Dave machte das super und fuhr ohne größere Probleme runter.

Die Piste blieb insgesamt recht heftig, allerdings hatten wir die 3 schwierigsten Stellen hinter uns.

 

In einem kleinen Sandfeld konnten wir einen Ausgleich im Bergescore auf 2:2 verzeichnen :-) Ok es war Daves erste Erfahrung auf Sand und wir hatten viel zu viel Luft in den Reifen. Aber rausziehen ist rausziehen! ich krieg ja auch keinen Vorausfahrer Bonus!

 

Wir übernachteten in einer Wunderschönen Palm Oase. Das Bier hatten wir uns heute Abend eindeutig verdient.

Die Flucht vor dem Sandsturm

Nach einem relaxten Vormittag in der Oase fuhren wir weiter an den Erg Chebbi.

Wir hatten uns auf einen Campingplatztag am Pool geeinigt.

Auf dem Weg wurde es immer sandiger, bis wir schließlich komplett auf Sand fuhren. Am Campingplatz angekommen klappte auch das Treffen mit Karin und Micha. Wir hatten einen entspannten Nachmittag am Pool. Unsere Dünenwanderung mussten wir leider wegen eines aufziehenden Sandsturs incl. Regen (dreieinhalb Tropfen) recht überstürzt abbrechen.

Am Abend unterhielten wir uns mit einem Pärchen. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass es Adewale Akinnuoye-Agbaje (auch Tripple AAA genannt) mit seiner Freundin/Frau? war. (Bekannt z.B. durch die Rolle Mr. Eko in Lost) Er hatte gerade seinen Letzen Drehtag in Marokko hinter sich.

Wir hatten einen kurzweiligen Abend mit musikalischer Untermalung durch das Campingplatz Personal.

Ich freute mich schon riesig auf den nächsten Tag.

Wir stechen in See! Ab in das Dünenmeer

Diesmal wollten wir richtig Dünen fahren. Letzten Urlaub hatten wir uns allein nicht so recht getraut, und sind nur am Rand bei den kleineren Dünen mit 1-2m Höhe geblieben. Diesmal waren wir mehrere Fahrzeuge also gab es keine Ausreden mehr.

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns mit 3 Syncros auf den Weg das Dünenmeer zu bezwingen. Wir fuhren im nord-östlichen Teil vom Erg Chebbi in das Sandfeld ein. Kurzer stopp und Luft raus... Das hatte ich ja letzten Urlaub einprägsam gelernt... Sand = Luft raus oder Schaufeln. Was anfangs noch wie eine Piste aussah endete nach dem zweiten "Dünchen" und wir mussten unsere eigene Spur "legen". Vici und Ich (blauer T3) wurden vorausgeschickt, dann kamen Micha und Karin (blauer T4) und am Ende fuhren Dave und Jana (weißer T4). Wir liefen immer wieder voraus, sahen uns die Dünen an und fuhren dann die zuvor erkundete Strecke. Wir schlugen uns Tapfer mehrere Kilometer durch die Dünen. Ein riesen Spaß.

Jetzt wurde es langsam Zeit das Snow- bzw. besser Sandboard auszupacken. Oh Yeah das wird cool ;-).

Nach einigen Runden hinterm Syncro wurden die Arme langsam länger und länger... ganz schön anstrengend.

 

Wir fuhren noch bei Ischkikam Berber, der uns letztes Jahr so "wertvolle" Tipps für die "richtige" Position der Sandbleche gegeben hatte, vorbei. Hey der hatte sein Business vergrößert. Er hat mittlerer weile schon einen Angestellten und ebenfalls ein paar Zelte angebaut. Scheint zu laufen ;-)

Nach einer Runde Tee ging es weiter in die Dünen... "Was da los?" Im Rückspiegel keiner mehr zu sehen. Die hätten doch sicher über Funk bescheid... ah Mist Funke ist aus: "Hey Leute was is los?" als Antwort tönte Janas Stimme singend ausm Funk "Dave hat sich eingegraben"...

Ein kleiner Ruck und es steht und wir gehen in Führung Bergescore: 3:2 für uns!

Micha und Karin fuhren einkaufen, wir machten derweil eine kleine Dünenwanderung und einen Geocache.

 

Die Schatten wurden länger und länger, also suchten wir einen schönen Schlafplatz in den Dünen und hinterließen für Micha und Karin ein Zeichen... Das können sie ja fast nicht übersehen.

 

WOW was für ein Tag.

Wir saßen gerade alle gemütlich zusammen, als aus westlicher Richtung ein Geländewagen auf dem Dünenkamm an uns vorbei fuhr. Der muss von Merzouga aus quer durch die Dünen hier her gefahren sein! Wir beschlossen einstimmig, dass wir uns das am nächsten Morgen mal genauer ansehen.

 

Am nächsten Morgen mussten wir uns das weder lange überlegen noch genauer ansehen... Die Spuren sprechen für sich.

 

Challenge Accepted

 

Motor vorheizen und los gehts.

Diesmal mussten wir nicht ganz so viel laufen, wir konnten ja den Spuren folgen. Teilweise waren ganz schön knackige Stellen dabei, von "super weich" über "doch recht schräg" bis hin zu "verdammt steil". Wir kamen problemlos durch, Dave hatte anfangs Probleme... "Mensch Jung mach LUFT raus!" Und schon ging es wunderbar. Micha hatte sich auf dem runterweg von einem Dünenkamm, kurz bevor wir den Erg durchquert hatten, noch mit einem Busch angelegt. Naja ok sagen wir er wollte eine Autobahn bauen ;-). Nochmal Düne rauf, runter, einen Kreisel... wieder hoch und....

 

Mission accomplished

 

Wir haben es geschafft! Wer hätte das gedacht?

Die Marokkaner die uns kurz vor Schluss begegnet sind hatten uns etwas ungläubig angeschaut. Das erschloss sich denen wohl nicht so ganz wie da 3 Kleintransporter durch die Dünen pflügen.

 

Unser Kompressor hat blöderweise beim Reifenaufpumpen einen Pleuel Bruch erlitten. Zum Glück konnte uns Micha aushelfen.

Natürlich sind wir wieder Quad fahren gegangen. Diesmal waren wir zu fünft + Guide in den Dünen unterwegs.

Allerdings etwas schneller als mit den Syncros.

Die Mauer

Nachdem wir unsere Vorräte an Treibstoff, Wasser und Lebensmittel aufgefüllt hatten, steuerten wir einen Schlafplatz der besonderen Art an. Ein altes Fort. Es sah ein bisschen wie ein Vulkankrater aus, der nur zu einer Seite geöffnet war. Dort war eine 2-3 Meter dicke Mauer mit einem Eingangstor errichtet. Rings herum waren mehr oder weniger Senkrechte Felswände.

Man hatte vom "Kraterrand" einen grandiosen Ausblick auf die umliegende Gegend.

Das Feuer im Sandsturm

Am nächsten Morgen trennten wir uns von Micha und Karin, allerdings wollten wir uns in 2 Tagen wieder am Erg Chegaga treffen.

Wir fuhren eine Piste Richtung Algerische Grenze und wollten dann im Draa Tal weiter Richtung Westen.

Unterwegs mussten wir ein kleines Dünenfeld queren, was sich zunächst als unmöglich herausstellte. Da unser Kompressor das Zeitliche gesegnet hatte, konnten wir den Luftdruck nicht senken. Also mit viel Schwung durch die Düne. Ich kam nicht mal 2 Autolängen weit. Der Bus ist regelrecht durch den Sand "gebrochen" und saß komplett auf. Naja musste Dave uns halt auch mal ausm Sand ziehen. War aber gar nicht so leicht wir brauchten mehrere Versuche, bei denen sich Dave auch noch kurzzeitig eingegraben hatte. Bergescore 3:3

Wir suchten uns einen Alternativweg um das Dünenfeld herum, allerdings mussten wir dennoch über 2-3 kleinere Dünchen drüber. Was zum Glück recht problemlos ging.

Am Abend machten wir im Windschutz eines kleinen Berges ein richtig schönes Lagerfeuer.

 

Wir mussten am nächsten Morgen im Bus frühstücken, da etwas viel Sand in der Luft war. Kurz nachdem wir losgefahren sind kamen wir in das Draa Tal. Wir mussten nur noch durch einen "Durchgang" einfahren. Auf einmal standen wir mitten in einem Sandsturm. In der Mitte des Tals konnte man den Boden vor dem Fahrzeug nicht mehr erkennen. Wir fuhren ganz langsam weiter fast ausschließlich nach den Satellitenbildern auf dem Navi. Wir hätten große Steine oder Absätze erst 1-2 m vor dem Bus erkannt.

Je weiter wir aus der Mitte des Tales nach Süden kamen, desto besser wurde die Sicht. Mittlerer Weile sah man 100 - 200m weit, da klappte das mit dem Fahren schon wieder etwas besser. Im Bus war alles total voller Staub und Sand. Als wir in Tafaoute ankamen und die Sicht wieder gleich null war, beschlossen wir auf einer großen Piste nach Norden zu fliehen, und über die Teerstraße nach Foum Zguid zu fahren. Wir mussten immer wieder über 1-2 Meter hohe Wanderdünen drüber bzw. sie umfahren. Die Piste war eine Katastrophe. Richtig übles Wellblech, und schnell fahren schied aus, da wir die Dünen erst  50 - 100m vorher sehen konnten.

 

Als wir Endlich an der N12 ankamen, lies der Sandsturm glücklicherweise nach. Man konnte wieder mehrere hundert Meter weit sehen. In unserem Bus hatten sich kleine Dünen gebildet. Der Sand kam in beiden Bussen durch alle möglichen Ritzen durch. Wir machten an einem netten Schlafplatz zunächst mal unsere Busse sauber.

Der Fluss in der Wüste

Nach einem weiteren Fahrtag kamen wir bei Sonnenuntergang an unseren Badeplatz vom letzten Jahr in der Nähe von Foum Zguid an. Dort machten wir uns 2 schöne Tage.

Wir badeten, genossen die Sonne, machten ein Feuer, aßen Stockbrot und ließen es uns gut gehen.

Die Palmen in den Bergen

Dave und Jana wollten keine Piste mehr fahren, ich hatte noch einen tollen Track im Antiatlas ausgearbeitet, den ich auch unbedingt noch fahren wollte. Also verabredeten wir uns für in 2 Tagen in der Nähe von Taliouine.

 

Vici und ich machten uns schon am Morgen auf. Zunächst zurück nach Foum Zguid, dort füllten wir Diesel, Wasser und Lebensmittel auf. Dann ging es auch schon recht bald Richtung Osten auf eine Piste. Ein netter Marokkaner riet uns bei unserer Mittagspause, das wir umdrehen sollten, da die Piste gleich sehr schlecht wird und man durch tiefe Wasserrinnen müsste... Naja wie das so ist bedankt man sich freundlich und macht genau das Gegenteil. Eine Super Piste... an ein paar Stellen ging es durch die genannten Wasserrinnen, das war aber für den Syncro gar kein Problem. Noch durch eine kleine Palm Oase durch und... Nee kann nicht sein da is ne Teerstraße... genau da wo unsere tolle Piste sein sollte.

Naja wir hoffen mal dass nicht alles geteert ist. Wir kamen bald durch die ein oder andere Palm Oase. Teilweise war die Piste so eng, oder zugewachsen, dass wir, wenn wir nicht ein Video von der Strecke gesehen hätten, wohl umgekehrt wären. Es war wunderschön. Wir schraubten uns immer höher und höher in die Berge. Die Straße war teilweise so steil, dass ich den Geländegang zum anfahren bzw. nach einer Serpentine gebraucht hatte. Nach einer weitläufigen Hochebene kamen wir an eine sehr sehr sehr schlechte Piste. Man fuhr nicht mehr auf grobem Schotter oder Steinen, das konnte man schon Felsbrocken nennen.

Leider kamen wir auch recht langsam voran, sodass wir in einer recht breiten Kurve übernachteten. Hier wird eh niemand entlang kommen!

Herrlich diese Ruhe!

Am nächsten Tag ging es fast genauso schön weiter.

Am späten Nachmittag trafen wir uns wieder mit Dave und Jana.

Die große Düne

Wir beschlossen noch am selben Tag ein großes Stück nach Norden zu fahren, um dort nochmals 2-3 Tage an einem Strand auszuspannen, bevor es wieder nach Hause geht.

Wir fuhren bei Agadir auf die Autobahn und spulten 500km nach Rabatt ab. Nördlich von Rabatt fanden wir spät nachts noch einen super schönen Strand.

Bis kurz vor den Strand war alles ganz grün bewachsen, dann kam eine 15 - 20m hohe Düne und dahinter der Atlantik.

Wir übernachteten zunächst noch unterhalb der Düne im grünen. Am Nächsten Morgen checkten wir erst mal die Lage und ja es gab einen Weg auf die Düne. Also Luft raus und rauf. Dave war mal wieder etwas sparsam beim Luftablassen und brauchte einen 2. Anlauf. Vici und Ich kamen mit Zuhilfenahme der Sandbleche direkt hoch.

Was für ein geiler Platz.

Kurz nachdem wir es uns bequem gemacht hatten lernten wir Hamid kennen. Er war wohl irgendsowas wie der Aufpasser am Strand. Wir verabredeten uns für den Abend um am Strand Taigine zu machen.

Jetzt wissen wir endlich wie das geht und lecker war das auch noch ohne Ende. Wir aßen auf dem Boden direkt am Lagerfeuer mit dem Taigine Topf in unserer Mitte.

 

Bye Bye Marokko

Nach 2 Tagen Strand wurde es langsam Zeit, dass wir uns auf den Heimweg machten. Wir fuhren von der Düne wieder runter, an die nächste Tankstelle um die Reifen wieder aufzupumpen.

Dann auf die Autobahn nach Tanger. In Tanger gingen wir noch auf den Souk und nahmen am Abend die letzte Fähre nach Algericas.

Wir brauchten für die Heimfahrt ca. drei Tage und kamen gut ohne Panne an.