Marokko im August 2013

Die Vorbereitungen

Navigation

  • Bis Südspanien haben wir wieder Navigon verwendet. (Mautstraßen meiden / verbieten ist genial)

Die Aktualität von dem Kartenmaterial, trotz aktuellem Update, im Ausland lässt massiv zu wünschen übrig. Es waren teilweise Autobahnen die sicherlich älter als 1-2 Jahre sind nicht bekannt.

  • Für Marokko selbst:
    • Navigator ( Android App auf OSM Bassiert )
    • Oruxmaps mit Satelitenbildern ( Android App )
    • Papierkarte von World Mapping Project

Der Bus

Ganz unüblicher Weise gab es gar nicht so sehr viel am Bus zu erledigen bevor es losging.

Dennoch haben wir noch das eine oder andere angeschafft bzw. am Bus gemacht.


Da wir leider allein unterwegs waren und doch die eine oder andere Sandpassage geplant war haben wir uns Sandbleche gekauft und Sandblechhalter an den Syncro gebaut.

Einen Kompressor und Luftkissenwagenheber gab es auch noch.

Wir

Wie immer nur schnell ein paar Klamotten und etwas Bergausrüstung zusammensuchen und los gehts.

Endlich gehts los

Wir wurden noch in Berlin gebraucht, also haben wir einen kleinen Umweg über Berlin gemacht und sind am Dienstagmittag ( 13.08.2013 ) von Berlin aus nach Marokko aufgebrochen. Am ersten Fahrtag haben wir es bis irgendwo zwischen Paris und Bordeaux geschafft. Am 2. Tag sind wir kurz nach Madrid schlafen gegangen. Am 3. Tag sind wir gegen 19:00 mit der Fähre übergesetzt. UFFFF geschafft 3.000km in zweieinhalb Tagen.

Die Anfahrt von Berlin aus ( Quelle: Google Maps )
Die Anfahrt von Berlin aus ( Quelle: Google Maps )
Unsere Route in Marokko Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn ( Quelle: Google Maps )
Unsere Route in Marokko Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn ( Quelle: Google Maps )

Mutter Afrika

Vici und unser Syncro ( da weiß man's nicht 100%ig ) betreten zum 1. Mal afrikanischen Boden. Und schon ging es richtig los. Das Auto musste durch den Zoll. Wir wussten nicht so recht was alles genau zu tun war, wollten aber auch kein Helferlein zahlen, also dauerte alles etwas länger.

Letztendlich haben wir es dann doch noch geschafft und erledigten in Tanger erst einmal einige Dinge, wie etwa den fast auf den letzten Tropfen leer gefahrenen Tank mit billigem marokkanischem Diesel zu füllen und unsere Vorratsschränke / Kisten aufzufüllen.

Mittlerweile war es schon dunkel und die Schlafplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig. Ich stand zu allem Überfluss auch noch mit dem Navi etwas auf Kriegsfuß... Das Ding wollte einfach nicht so wie ich ;-)

Wir fuhren noch bis kurz vor Larache und stellten uns wie wir am nächsten Morgen feststellten zwischen einen Golfplatz und eine Großbaustelle. Naja nachts Schlafplätze suchen ist einfach nicht der Hit.

Eigentlich wollten wir ein bis zwei Tage am Strand relaxen.

Ich machte was Passendes aus. Dort fanden wir in der Nähe eines Gebäudes auch einen Platz zum Übernachten.

Allerdings ging es in recht weichem Sand bergab dorthin. Uns war nach den Erfahrungen aus der Türkei etwas unwohl also brachen wir auf halbem Weg ab und wollten in einem Bogen wieder den Berg hoch... da war's auch schon passiert. Karre zum ersten mal versenkt.

Naja konnten wir unser neues Spielzeug ausprobieren, auch ok. Sandbleche runter, Wagenheber raus, hoch die Karre auf die Bleche gestellt, Luft raus und ab ging's ohne Probleme den Berg wieder hoch. Ok Luft raus scheint wirklich der Schlüssel zu sein... die 100.000 Leute die das alle gesagt / geschrieben haben, scheinen wohl recht zu haben ;-)

Das nächste mal wissen wir es.

Leider wurde uns kurz darauf mitgeteilt, dass wir auch etwas weiter oben nicht stehen bleiben dürfen, da das Militärgebiet sei.

Nach weiteren erfolglosen Versuchen einen schönen halbwegs einsamen Strand zu finden entschlossen wir uns, recht schnell nach Marrakesch zu fahren und unsere Relax Tage auf den Plage Blanche zu verschieben. Zwischen Casablanca und Marrakesch haben wir mal wieder im Dunkeln einen Schlafplatz gesucht... was soll ich sagen?

Das Märchen von tausend und einer Nacht

Am nächsten Tag ging es nach Marrakesch. Ich hab nachdem mir Istanbul noch in Erinnerung war schon das Schlimmste befürchtet, aber es war relativ entspannt zu fahren. Gar nicht das gewohnte südländische Chaos.

Wir haben direkt in der Nähe des Djemaa el fna ("Versammlung der Toten") einen bewachten Parkplatz ergattert und tauchten in das Märchen von 1001 Nacht ab.

Je später der Abend wurde, desto toller sahen die ganzen beleuchteten Lädelchen und Essensstände aus.

Wir genossen den Abend und machten uns recht spät auf den Weg nach Imlil. Für den morgigen Tag war etwas Hohes geplant.

Grenzen überschreiten

Wir fanden am Abend kurz nach Imlil einen Campingplatz auf ca. 1800m. Man sagte uns, dass es mit dem Auto nicht mehr weiter geht, was nicht stimmt. Man kann bis auf knapp 2000m hochfahren, dort gibt es auch noch mehrere Campingplätze. Das stellte sich aber erst am nächsten Morgen raus. Nach einer sehr kurzen Nacht machte ich mich um 6 Uhr morgens auf den Weg den Toubkal (höchster Berg Nordafrikas) zu besteigen. Ich brauchte ca. 3.5 Stunden um das Basislager auf 3.200m zu erreichen. Der Weg dorthin ist kurz davor, dass man das mit einer Reiseenduro befahren könnte. Also überhaupt nicht anspruchsvoll, nur recht lang irgendwas um die 12 km. Auf dem Weg kann man überall Wasserflaschen kaufen. Da ich so früh unterwegs war hatte ich noch absolut meine Ruhe und auch fast bis zum Basislager schönen Schatten. Nach einer kleinen Pause mit Stärkung machte ich mich an den 2. Abschnitt.

So langsam hatte ich mit der Höhe etwas zu kämpfen, ich merkte deutlich dass mir die

Akklimatisierung fehlte.

Nach weiteren 2.5 Stunden stand ich auf dem Gipfel auf 4.170 m. Es war ein geiles Gefühl. Die Sicht war ok, aber leider etwas diesig. Angeblich kann man vom Gipfel bei klarer Sicht die Wüste sehen.

 
360° Panorama vom Gipfel des Toubkal

Um 17:30 Uhr fast pünktlich zum Abendessen war ich wieder am Bus. Vici hatte den Tag am Campingplatz bzw. mit Wandern verbracht.

Wir entschlossen uns die Nacht nochmals auf dem Campingplatz zu verbringen.

Jetzt aber ab ans Meer

Am nächsten Morgen sprach uns ein junges Pärchen ( Chrisi und Mario ), das ich am Vortag beim Auf- und Abstieg getroffen hatte, an, ob wir sie mit Richtung Agadir nehmen könnten. Also haben wir sie eingepackt und sind über den Tizi n Test in Richtung Agadir aufgebrochen. Wir wollten nach Sidi Ifni etwas Bodyboarden. Wir verbrachten die Nacht an einer wunderschönen Steilküste mit leicht bewachsenem Sand.

Nach einem netten Abend mit den Beiden, ging es am nächsten Morgen die Küste entlang nach Sidi Ifni. Dort quartierten wir uns auf einem Campingplatz ein und lernten Ursel und Janus kennen. Die waren auch mit ihrem Busle, "dem Braunen" unterwegs.

Nach einem netten Abend und einem Tag beim Bodyboarden beschlossen wir zusammen an den Plage Blanche zu fahren. Naja bis zum Plage Blanche sollte das "der Braune" locker schaffen...

Wir machten uns nach einem Einkauf und Spritsuche ( manchmal ist es näher als man denkt ) auf den Weg.

Wir kamen bis zum Qued Noun, da war Schluss für "den Braunen". Guter Rat war teuer, also haben wir erst mal die Nacht hier verbracht.

Am nächsten Tag fuhren Ursel und Janus weiter im Landesinneren über Pisten an den Plage Blanche und wir fuhren die geplante Strecke. Auße einer Schlüsselstelle wäre das locker mit einem 2WD gegangen.

Lustiger Weise waren die beiden lange vor uns am Treffpunkt. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und verbrachten 3 Tage am Strand. Nach einigen Havanna Cola, etwas surfen, und vielen Geschichten aus der Türkei, Pakistan und Indien brachen wir unsere Zelte am Plage Blanche wieder ab. Leider trennten sich unsere Wege, die nächsten 40 km unserer Route wären aber auch gar nichts für "den Braunen" gewesen.

 

Luft ablassen hilft ganz wirklich

Wir fuhren den Plage Blanche bis zum Fort Aoreora entlang. Die Strecke zum 

Aouinet el Ksob war nicht wirklich ein Problem, man braucht allerdings Allrad. Ab der Flussmündung ging es dann sofort heftig zur Sache. Unsere erste große Sandpassage. Die nächsten 30 km ging es direkt am Strand auf weichem Sand entlang. Wir kamen ganze 500 m dann steckten wir fest.

Moment da war doch was... klaro Luft raus... die 100.000 Leute... wir hatten doch schon festgestellt das die Recht haben. Also Schaufel, Sandbleche und Luft ablassen. Zunächst habe ich auf 1.5 Bar abgelassen. Damit haben wir uns dann nicht mehr eingegraben, aber im 2. Gang hat er es nicht gepackt, und im 1. Gang über 3.000 Umdrehungen waren die Temperaturen irgendwann im wirklich kritischen Bereich. Bei 130°C Öltemperatur und trotz voll eingeschalteter Heizung und doch recht heißem Kühlwasser habe ich irgendwann angehalten mit dem schlechten Beigeschmack nie wieder zum Fahren zu kommen. Wir liesen den Motor zunächst im Stand abkühlen, da kam mir die super Idee, dass mir 100.000 Leute gesagt haben: "Mensch jung mach Luft aus die Reifen." Also noch mehr Luft raus. Diesmal vorn 1 Bar hinten 1.1 Bar.

Da schau her, auf einmal konnten wir gut im 2. Gang zwischen 2.500 und 3.000 U/min fahren das Öl wurde nur noch knapp 120°C warm. Als sich endlich der Adrenalinpegel senkte fing es an richtig Spaß zu machen.

Also es ist ganz ganz ganz wirklich so, man muss einfach nur Luft rauslassen. Möglichst noch vor dem Sand, dann spart man sich auch das erste mal Schaufeln *g*.

Bei Aoreora angekommen fuhren wir das Qued landeinwärts. Unser Ausstieg aus dem Qued, den ich Zuhause am PC ausgemacht hatte, war leider nicht in dieser Richtung fahrbar, wir hätten eine sehr steile Düne ca. 20 m hochfahren müssen. Also fuhren wir das Qued entlang und suchten eine Möglichkeit in südlicher Richtung auf das Plateau zu gelangen. Uns begegnete eine Dromedarherde und kurz darauf fanden wir eine Möglichkeit relativ einfach das Plateau zu erklimmen.

Die Abkürzung

Auf dem nächsten Abschnitt habe ich die vordere Sperre zu schätzen gelernt. Jetzt weiss ich endlich wozu die da ist.

Auf der Piste Richtung N1 (Teerstraße nach TanTan) hat uns irgendetwas die Unterdruckdose vom Allrad zertrümmert.

Im Augenblick war das nicht weiter schlimm, da der Allrad drinnen war und nicht mehr raus ging. Allerdings ist meine Viscokupplung ziemlich verhärtet und da längere Asphalt Etappen nicht gerade das gelbe vom Ei für den Antriebsstrang wären, kommt jetzt die vordere Sperre ins Spiel. Das Ding braucht man eh nie und da ist genau die gleiche Unterdruckdose wie am Allrad dran. Also kann man das tauschen und schon ist der Allrad wieder abschaltbar.

 

Da wir uns zu viel vorgenommen hatten und hinter unserem Zeitplan lagen, mussten wir die nächsten beiden Pistensektionen auslassen und auf Asphalt bis Foum Zguid fahren.

 

Kurz vor Foum Zguid machten wir bei Tissint einen kleinen Abstecher in die Pampa zunächst an einen netten Flusslauf, und weiter auf einer Piste durch eine recht schöne Landschaft nach Foum Zguid.

Dort angekommen war Diesel und Lebensmittel bunkern angesagt. Es ging ab in die Wüste. Wir nahmen ca. doppelt so viel Trinkwasser wie normal mit. Da wir außerhalb der Saison unterwegs waren mussten wir für den Fall der Fälle vorsorgen.

Ab ins Nichts

Voll beladen machten wir uns auf der Piste von Foum Zguid Richtung Erg Chegaga auf.... Zunächst fährt man auf einer relativ holprigen Piste mit ein paar interessanten Felsformationen. Das war es dann aber auch schon. Nach ca. 60 km kommt man an den Lac Iriki, das macht viel Spaß mit knappen 100 über eine total ebene Fläche brettern... und langsam nähert man sich immer mehr dem Erg Chegaga.

Wir sind nur auf ein paar kleinere Dünen gefahren und haben uns eher am Rand gehalten. Wir wollten, da wir allein unterwegs waren, nichts riskieren... Aber Spaß hat's schon gemacht :-), auch wenn wir mal wieder schaufeln mussten. Wir übernachteten am Rand vom Erg und fuhren am nächsten Tag durch kleine Dünen und Sandfelder nach Mhamid.

In Mhamid, einer kleinen Wüstenoase, lernten wir auf der Suche nach Wasser ein paar nette Marokkaner kennen und wie das so ist, in der Mittagshitze von 48 Grad,  liesen wir uns zu einem erfrischenden Pfefferminztee überreden. Im Laufe des Nachmittags nahmen sie uns noch mit in ihr Haus. Erstmalig bot sich uns die Gelegenheit Einblick in das Leben einer marokkanischen Großfamilie zu bekommen. Die Menschen dort leben in Sippen und während die Männer meistens auf der Straße zu finden sind, sitzen die Frauen im Zentrum der kühlen Lehmbauten, quatschen, trinken Tee und kochen über Stunden hinweg Couscous.

Zwei weitere Tage fuhren wir durch die Wüste ohne auch nur einem Auto zu begegnen. Die Landschaft wechselte von groben Steinpisten mit Bergpanorama links und rechts über zu meterhohen Sanddünen. Immer wieder begegneten wir wilden Dromedarherden. Es war von Anfang bis Ende wahnsinnig eindrucksvoll. Das Highlight eines jeden Tages bot sich jedoch immer erst nachts. Ein Sternenhimmel im 1001 Nacht Stil. Das einzige was die Gegend zum erleuchten brachte waren die vielen Sternschnuppen, die vom Himmel regneten. Dann war wieder Rotwein,  und genießen angesagt :-). Unsere Wüstentour endete am Erg Chebbi mit den größten Sanddünen Marokkos. Hier haben wir uns einen wunderschönen Campingplatz gegönnt und ließen den Tag im Pool ausklingen. Abends gab es traditionelles Taijine und später bekamen wir noch ein exklusives Trommelkonzert von den Herren des Campingplatzes. Das haben sie schon im Blut die Marokkaner.

Die Weggefährten

Nach langen Überlegungen ob wir die Dünen nun klassisch mit dem Dromedar erklimmen, zu Fuß oder doch mit Quad, entschieden wir uns für letzteres. Wir erlebten eine Quadtour die von jeglichen deutschen Standards abwich. Nach der Einweisung: „Hier Gas, da Bremse“ gings ab in die Dünen und wir durchquerten in einer Stunde fast das komplette Dünenmeer des Erg Chebbi. Voller Adrenalin gings dann mit dem Busle weiter richtung Todra Schlucht. Schon auf dem Weg dorthin lernten wir Fabian und Yasmin kennen, ein Pärchen mit dem Ziel die ganze Westküste Afrikas, mit ihrem fast 30 Jahre alten Landcruiser, zu bereisen. Mit ihnen reisten zeitweise Annette und Andreas die ganz Afrika sehen wollen und somit fuhren wir mit zwei Toyos und einem Syncro druch die Todra- und Dades Schlucht. Es boten sich eindrucksvolle Ausblicke, vor allem auf dem Verbindungsstück der beiden Schluchten, das bis auf 2900 Metern Höhe führt.  In der Dades Schlucht schlugen wir in einem ausgetrockneten

Flussbett unser Nachtlager auf, kochten zusammen und verbrachten einen sehr lustigen Abend ;-).

Am nächsten Morgen wurden wir durch spielende Hunde geweckt.  Nach dem gemeinsamen Frühstück trennten wir uns von den anderen und fuhren weiter zu den Cascades d’Ouzoud. Nicht weil wir die vielen Touristen sehen wollten, sondern die richtigen Affen…
Die Cascades d’Ouzoud waren sehr schön anzusehen, aber das kleine Naturspektakel wurde begleitet von sehr vielen Touristen und Ständen an denen Souvenirs dringend und unbedingt abzukaufen waren. Wir beschäftigten uns noch einige Zeit mit den halbzahmen Berberaffen und suchten dann wieder das Weite.

Nach einer Nacht im Zedernwald mit weiteren lustigen Berberaffen zogen wir weiter Richtung Ifrane. Dort trafen wir uns mit Franzi, die wir auf unserer letzten Reise in der Türkei kennengelernt haben. Franzi studiert dieses Semester in Ifrane und führte uns durch die Stadt. Es bot sich mal wieder ein komplett anderes Bild von Marokko nach einer Woche in der Einsamkeit der Wüste erlebten wir nun den krassen Gegensatz: eine ziemlich westliche Stadt. Das Universitätsgelände verfügte über jegliches Freizeitangebot, angefangen vom Tennisplatz bis hin zu drei verschiedenen Restaurants und einer Moschee mitten auf dem Campus. Verschleierte Frauen waren hier keine anzutreffen.

Am nächsten Tag ging es dann ab nach Fes. Das Navi lotzte uns quer durch die Innenstadt, durch Kreisverkehre, wie man sie auch bei uns kennt, nur dass die Marokkaner es schaffen das ganze fünf bis acht spurig zu nutzen. Die Altstadt von Fes liegt inmitten hoher Mauern, zwischen denen sich der Suq mit Lederwaren, Holzmöbeln, Kleidern, Schuhen, und vielem mehr schlängelt. Hier haben wir uns mit einigen Souvenirs eingedeckt. Noch ein letztes Mal gab es ein Glas frisch gepressten marokkanischen Orangensaft und nach zwei Tagen Fes, ging es weiter an unser letztes Ziel in Marokko: Chefchaouen. Chefchaouen ist ein sehr nettes Städtchen. Die Häuser sind alle in blau-weiß Tönen gestrichen, weil die Farbe blau wohl die Mücken abhalten soll. Das ganze wirkte etwas wie ein schönes griechisches Dörfchen. Der Abschluss in Marokko war super, dennoch machten wir uns mit viel viel Wehmut wieder auf den Weg nach Tanger, um am Abend  nach Spanien überzusetzen. Wir kamen um halb acht am Fährhafen an. Ungefähr zwei Stunden dauerte es bis wir alle Kontrollen überstanden hatten und in den Hafen einfahren durften. Das ganze verzögerte sich dann so lange, dass wir erst um halb zwei nachts auf der Fähre waren. Eine halbe Stunde Überfahrt stand uns bevor und dann hieß es: „Bislama Maroc“. Wir kommen mit Sicherheit wieder! Der

marokkanische Küstenstreifen wurde immer kleiner, bis wir kurze Zeit später in Spanien waren. Die Grenzkontrolle in Spanien ging dann erstaunlich schnell, wahrscheinlich weil es mittlerweile halb drei Uhr nachts war und auch die spanischen Grenzbeamten keinen Bock mehr hatten, sämtliche Autos auf den Kopf zu stellen.

Ein kleines Stück fuhren wir noch durch die Nacht und suchten uns bald ein ruhiges Schlafplätzchen. Der Plan war nun einen Strand in Südfrankreich anzufahren, dort noch zwei Tage ausruhen, bevor es wieder in den deutschen Alltag zurückgeht. Wir fuhren also 1,5 Tage fast ununterbrochen um dann nachmittags an einem langen Sandstrand in Südfrankreich den Abend im Meer ausklingen zu lassen. Leider sollte das aber dann auch der letzte Tag mit Sonnenschein sein und wie das halt in Europa häufig so ist, wachten wir am nächsten Morgen auf und es regnete aus Kübeln. Die Wetterprognosen wollten auch die nächsten zwei Tage nicht besser werden, also blieb uns nichts anderes übrig, als etwas verfrüht in die Heimat aufzubrechen. Cèst la vie. Wir hatten einen wunderschönen Urlaub, mit vielen Abenteuern, tollen Erlebnissen, absolut interessanten Menschen und einer atemberaubenden Natur.

Bye Bye Marokko
Bye Bye Marokko